Ein Leben auf überraschenden Wegen

Es war nie geplant, dass ich Bäuerin werde“, sagt die zweifache Mutter und schaut zurück auf ihren ungewöhnlichen Lebensweg. Anna Ostermeier war schon immer naturverbundenen, liebte nicht nur die Natur, sondern auch Tiere. „Meine Kindheit und Jugend verbrachte ich eigentlich immer draußen oder auf dem Rücken von Pferden“, erzählt sie. Das sei so gegangen bis zum Studium. „Da blieb leider für das Reiten keine Zeit mehr.“ Auch heute muss das Hobby ruhen: Mit Hofladen, Hühnerhof und zwei Kindern sei es nicht möglich, regelmäßig aufs Pferd zu steigen. Anna Ostermeiers Tag beginnt früh, oft mit dem ersten Hahnenschrei, und endet spät. „Wie bei all meinen Berufskollegen bestimmt die Arbeit auf dem Hof unseren Rhythmus.“ Dass das einmal ihr Leben sein würde, hätte sie früher nie gedacht. „Es ist schon erstaunlich, welche Wege das Leben so geht und es hat wohl so sollen sein“, sagt sie, während ihre zweijährige Tochter Maria auf ihrem Schoß sitzt und sich an sie kuschelt.

„Auf dem Gymnasium hatte ich den Leistungskurs Biologie“, erzählt sie. Ihre Facharbeit fürs Abitur schrieb sie über Käseherstellung. „Ich war in einer Käserei im Allgäu und lernte, Käse herzustellen.“ Dort habe sie schnell festgestellt, dass ihr das Arbeiten mit den Händen und mit Produkten aus der Natur Spaß mache. „Mir hat das richtig getaugt und es war eine spannende Zeit“, so die Bäuerin. Doch ausgerechnet der Käse sollte später aus ihrem Speiseplan verschwinden: Wegen einer Milch- und Glutenunverträglichkeit musste sie ihre Ernährung grundlegend umstellen – ein Einschnitt, der ihr Leben stark veränderte.