Der Heilige Markus hat es schon gewusst

Es ist ehrenhaft, dass die Katholische Kirche sich nun um wiedergutmachende Klarstellungen bemüht. Das passiert, nachdem der Unmut der Bäuerinnen und Bauern über die von der Deutschen Bischofskonferenz in Auftrag gegebene Studie zur landwirtschaftlichen Bodennutzung immer größer geworden ist. Doch die Diskussionen, ob mit oder ohne bischöfliche Beteiligung, haben gezeigt: Der Stachel sitzt tief in der Bauernschaft, hat man die hiesigen bäuerlichen Betriebe doch in einen Topf geworfen mit südamerikanischen Großgrundbesitzern, denen der Peso wichtiger ist als der Umweltschutz. Der Vorwurf, die Bauern hätten die Studie nicht richtig verstanden, läuft aber ins Leere: Es liegt in der Verantwortung der Verfasser und der beauftragenden Kirche, den sachlichen Wahrheitsgehalt der Studie zu überprüfen, bevor man sie in Druck gibt. Hätte man das getan, dann hätte man den berechtigten Zorn der Landwirtschaft vermeiden können.Hätte man eine Entschuldigung nachgeschoben, dann hätten die Bauern sie sicherlich angenommen. Es bleibt ein guter Rat, zu finden in Markus 9, Vers 2 bis 10: „Erst denken, dann reden“– eine Weisheit, die in 2000 Jahren nichts von ihrer Bedeutung verloren hat.