Einsatz für eine Bergwiese
Seit drei Jahren arbeiten im Harz Waldarbeiter und Forstunternehmer Borkenkäfer-Fichten auf. Zahlreiche Kahlschläge bestimmen das Waldbild. Trotzdem schwebten Ende März kurz vor dem Ort Altenau grüne Fichten am Seil den Hang hinunter. Die Maßnahme an einem Steilhang oberhalb einer Straße war allerdings keine normale Holzernte-Maßnahme. Am Mühlenberg im Oberharz sollen Bergwiesen vergrößert werden. Einige der ursprünglichen Wiesen wurden vor über 65 Jahren mit Fichten bepflanzt.
Ein rund 4,5 ha großer Fichtenwald musste nun für die Biodiversität weichen. Mit dem Projekt wollen die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) Kompensationsmöglichkeiten für den Verlust von Bergwiesen an anderen Stellen schaffen. Gleichzeitig sollen mit dem Naturschutzprojekt der Artenreichtum an blühenden Pflanzen erhöht und dadurch Insekten gefördert werden. Die Gemeindeverwaltung und der Kurbetrieb erhoffen sich langfristig eine Aufwertung der Landschaft rund um die historische Bergstadt und eine Steigerung des Erholungswertes. Der Wanderweg oberhalb der zukünftigen Bergwiese bietet nach der Umwandlung eine neue Aussicht, die zusätzliche Touristen anlocken könnte. Das Ganze ist ein Gemeinschaftsprojekt der Landesforsten mit der Naturschutzbehörde des Landkreises Goslar.
Die Forstleute und die Naturschutzabteilung des Landkreises Goslar legten letztes Jahr im Februar die Flächengröße und die eingesetzte Technik fest. Die Entscheidung fiel aufgrund der Topografie und des geplanten Wiesenprojekts auf eine bodenschonende Vollbaumernte mit einer Seilkrananlage. Aufgrund der Hangneigung, stellenweise über 60 %, gab es auch nicht wirklich viele Alternativen. In den 1960er Jahren befand sich am Standplatz des Seilkrans sogar eine Skischanze für Wintersportler mit Sprungturm.
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