Totholzeinschlag vorerst gestoppt

Oliver Gabriel

30. November 2022

Der Totholzeinschlag im östlichen Teil des Nationalparks Harz schlägt weiterhin Wellen. Das Verwaltungsgericht Magdeburg hat die Fällungen Mitte November nach einem Eilantrag des Nabu Sachsen-Anhaltvorerst gestoppt. Es will verhindern, dass vollendete Tatsachen geschaffen werden. Die Nationalparkverwaltung hatte im Oktober damit begonnen, aus Feuerschutzgründen um die Ortschaft Schierke herum rund 17 ha Totholz zu roden, wobei die Flächen nur inselartig bestockt waren bzw. sind. Darüber hinaus gehende Pläne gibt es nach Auskunft der Nationalparkverwaltung bisher nicht. Ein naturschutzrechtlich vertretbares Gesamtkonzept soll aber mit den beteiligten Stellen noch abgestimmt werden.

Für den Nabu verstoßen die Maßnahmen nicht nur gegen das Nationalparkgesetz und gegen europäische Vorgaben der FFH-Richtlinie. Er bezweifelt auch, dass Waldbrandschneisen und freigeschlagene Waldwege zu einer verbesserten Brandbekämpfung beitragen. „Wollte man so viele Zuwegungen für die Feuerwehr anlegen, dass jede Fläche erreicht werden könne, müsste der Nationalpark Harz von einem engmaschigen Netz breiter Schneisen durchzogen werden“, sagte die Landesgeschäftsführerin Dr. Anne Arnold. Ihr Stellvertreter Martin Schulze verwies darauf, dass die überwiegende Zahl der Waldbrände auf die Harzer Schmalspurbahn zurückgingen. Man solle sich daher darauf konzentrieren diese Brandursache abzustellen, anstatt sinnlos breite Schneisen in den geschützten Naturwald zu schlagen.

Ganz ausdrücklich wehrt sich der Nabu nicht gegen die Totholzräumung im Umfeld von Ortschaften. Er erwartet aber, dass dafür ein Ausgleich an anderer Stelle stattfindet.

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