Fünftes EU-Sanktionspaket

Kein Holz mehr aus Russland

Marc Kubatta-Große

29. April 2022

Am 7. April hat die EU das fünfte Sanktionspaket gegen Russland im Zusammenhang mit Putins Vernichtungskrieg gegen die Ukraine verhängt. Im Verkündungstext tauchte erstmals das Wort Holz auf. Am 8. April veröffentlichte die EU im Amtsblatt die Ausführungsverordnung dazu. Der Artikel 3i regelt die Einfuhrverbote für Produkte aus Russland in die EU. Im Anhang XXI, der sich auf diesen Artikel bezieht, ist das gesamte Zolltarifnummernkapitel 44 aufgeführt. Demnach ist die Einfuhr sämtlicher Holzprodukte aus Russland in die EU untersagt.

Der Artikel 3k regelt die Ausfuhrverbote für Produkte aus der EU nach Russland. Auch im dazugehörigen Angang XXIII sind einige Holzprodukte aufgelistet. Dazu gehören sonstiges Nadelschnittholz, sonstiges Laubschnittholz, Nadelholzfurniere, LDF- und MDF-Platten, aber auch vorgefertigte Gebäude aus Holz oder Teile davon. Diese Liste ist sehr lückenhaft. Die Auswahl der sanktionierten Zolltarifnummern ist auch für die von uns befragten Experten nicht nachvollziehbar.

Wie bereits bei den Sanktionen gegen Belarus gilt auch für die Sanktionen gegen Russland eine Erfüllungsfrist. Die Ein- und Ausfuhrverbote gelten mit einer Frist bis zum 10. Juli 2022 nicht für Verträge, die vor dem 9. April 2022 geschlossen worden sind.

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