Waldbrand Sachsen
Totholz war kein Beschleuniger
Im Sommer 2022 brannte im Nationalpark Sächsische Schweiz der Wald. Fast drei Wochen lang dauerten die Löscharbeiten im Grenzgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Am Ende waren in Sachsen 150 ha Wald verwüstet und auf der tschechischen Seite eine noch weitaus größere Fläche.
Wie im Nationalpark Harz rückte der verheerende Waldbrand rasch das Thema Totholz in den Fokus. Aus ökologischen Gründen ist es einerseits erwünscht, doch gilt es vielen Beobachtern auch als Brandbeschleuniger.
Ein Gutachten der TU Dresden für das Umweltministerium hat jetzt allerdings ergeben, dass Totholz im Nationalpark Sächsische Schweiz nicht zu einer verstärkten flächigen Ausbreitung des Brandes beigetragen hat. Wie der Waldschutz-Professor Dr. Michael erklärte, halten die Bodenfeuer jedoch länger an, wenn es viel Reisig gibt. Zusammenfassend stellt das Gutachten fest, dass sich unter gleichen Bedingungen Brandverläufe im Nationalpark und in bewirtschafteten Wäldern nur wenig unterscheiden würden.
Auch die vielfach geforderten „Waldbrandschneisen“, hätten laut Gutachten die Brandverläufe wahrscheinlich nicht beeinflusst, weil sich die Brände über die Waldbrandbekämpfungsfronten hinweg durch Flugfeuer ausbreiteten. Es sei zudem schwer vorstellbar oder würde extreme Eingriffe in die Gebiete bedeuten, dort Schneisen in Form von Waldbrandriegeln oder Schutz- und Wundstreifensystemen zu errichten und dauerhaft funktionstüchtig zu halten.
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