Grüne Spekulanten im Aufwind

Mir drängt sich da ein Vergleich auf mit der Zimmerpflanzen-Revolution, die derzeit in den Sozialen Medien stattfindet. Aber auch in Gartencentern und auf Pflanzenmärkten bekommt man sie angeboten: Palmen, Blattschmuck-Begonien, Wachsblumen, Philodendren und viele andere Pflanze, deren Blätter grün, weiß oder auch in anderen Farben gezeichnet sind. Und sie kosten teils horrende Preise. „Ich habe mittlerweile ein kleines Versandgeschäft“, hat mir kürzlich ein Student aus Wien erzählt, der schon immer Pflanzen geliebt und plötzlich bemerkt hat, welch ein ungeheurer Bedarf an panaschierten Pflanzen besteht.

Es begann mit einem Fensterblatt, das er bei seiner Großmutter entdeckte. Statt kräftig grün, strahlten die Blätter weiß mit einer nur ganz zarten grünen Musterung. Er schnitt sich ein paar Stecklinge von der großen Pflanze ab, die rasch wurzelten. Was dann begann, erinnert ein wenig an die Tulpenmanie. Waren die ersten Pflanzen um 30 € im Netz zu haben, so kletterte der Preis täglich nach oben. Nach gut einem Jahr werden unbewurzelte und inzwischen nachgewachsene Monstera deliciosa variegata Stammstecklinge je nach Musterung für 50–150 € angeboten – und auch verkauft. Gartencenter haben den Run auf panaschierte Pflanzen mittlerweile erkannt und bieten die grünen oder grün-weißen Blattpflanzen zu horrenden Summen an. Sie kosten bis zu 2000 Euro.

Die Leidenschaft für das Dschungelfeeling ist vor allem bei den jungen Pflanzenliebhabern angesiedelt. Einerseits genießen sie die vielen Topfblumen in ihren Wohnungen, andererseits lässt sich damit auch Geld machen.