Aus der Feder von Susanne Wiborg
Einzelkind Eiche
Ich habe eine, und diesmal verdanke ich sie meinem ungewöhnlichsten Gartengast der vergangenen Saison. Er ist leider wirklich nur ein Gast, denn allzu lange wird er nicht bleiben können, bis ihn die Freiheit ruft. Er misst stolze 21,5 Zentimeter, ist fünf Millimeter dick und hat einen Namen, der im Moment noch größer ist als er selbst: Wilhelm Carl Friedrich. Er ist eine junge Eiche, aber nicht etwa eine von den abertausenden hier in der Heide. Wilhelm Carl Friedrich ist etwas ganz Besonderes: ein Original-Trakehner.
Pferdemenschen braucht niemand zu erklären, was das Wort „Trakehnen“ bedeutet: Visionen eines vergangenen, mythologischen irdischen Paradieses für Pferdefreunde. Für alle, die der grüne Bereich mehr interessiert als die grasfressenden Vierbeiner: Das ehemalige Hauptgestüt im Nordosten Ostpreußens war nicht nur für seine Pferde berühmt, sondern auch für seine Eichenalleen. Selbst unter diesen prachtvollen Bäumen gab es einen Star – die Burgsdorff-Eiche vor dem Landstallmeisterhaus, gepflanzt Anfang des 19. Jahrhunderts von Landstallmeister Wilhelm Carl Friedrich von Burgsdorff. Einst war sie ein Wahrzeichen Trakehnens. Inzwischen haben ihr die Zeiten hart zugesetzt. Aber immerhin: Sie lebt noch. Und sie trägt Früchte. So kam es, dass eine leidenschaftliche Trakehnerfreundin letzten Herbst frisch gefallene Eicheln der lebenden Legende mitnahm und mir ein paar davon überließ. Alle, die mein ausgeprägtes Faible für die Kombination aus Lebendigem und Historischem teilen, werden mich verstehen: Ich zitterte beinahe vor Ehrfurcht, als die glatten braunen Kostbarkeiten aus dem Umschlag rollten. Trakehnen zum Anfassen, ein greifbares Stückchen vom Mythos für den eigenen Garten. Jetzt bloß nichts falsch machen! So tat ich, was ich vielleicht besser gelassen hätte. Statt die Eicheln einfach in einen Topf zu stecken und ihnen und dem Garten zu vertrauen, belas ich mich bis zum Gehtnichtmehr über die fachgerechte An- und Aufzucht von Quercus robur: Lichtkeimer oder nicht? Musste ich dem unerlässlichen Kälteschock im Kühlschrank nachhelfen, oder klappte das draußen so? Sollten sie erstmal auf der Erdoberfläche liegen bleiben, oder wollten sie lieber gleich eingegraben werden? Wann? Wie tief? Wie feucht oder trocken mochten sie es? Passte ihnen unser nasses Winterwetter nach dem Kontinentalklima Ostpreußens? Irgendwann war ich derart konfus, dass ich mich fragte, wie unsere Heide-Eichen es eigentlich schafften, sich regelmäßig so üppig auszusäen wie Kresse. Am Ende packte ich die Trakehner sorgsam in einen kleinen, wohldrainierten Tonkasten mit extra gesammelter Eichenerde (die wichtigen Bodenpilze!), bedeckte die Oberfläche mit Eichenblättern, legte zum Schutz Drahtgaze lose darüber und überließ das Weitere der Natur. Nicht viel später lagen auf den Blättern leere Eichelschalen, und die Kontrolle ergab einen dramatischen Schwund. Von den kostbaren Eicheln fehlte gut die Hälfte, und von den Übriggebliebenen waren mehrere böse angeknabbert. Obwohl hier rundum Millionen von Eicheln zugriffsbereit liegen, hatten sich irgendwelche fiesen Viecher mit Appetit aufs Exklusive die Mühe gemacht, unter der Gaze durchzuschlüpfen und sich an meinen unersetzlichen lebenden Kulturgütern zu vergreifen. Schlimmer noch: Das Frühjahr kam, und es rührte sich nichts, so oft ich auch an der Erde kratzte und alle Gartengötter um Hilfe anflehte. Meine Verzweiflung muss Puskaitis, den fürs Ostpreußische zuständigen pruzzischen Wald- und Baumgott, dann doch gerührt haben. Ende April schob sich ein winziger roter Keimling aus der Erde, der einzige Überlebende einer langen Reise. Der Rest der Eicheln blieb buchstäblich ungerührt. Dass ich sie aus Pietät nicht entsorgte und dann ausgerechnet die zernagteste von Allen Wochen später ein kleines Keim-Wunder hinlegte, ist wieder eine neue Geschichte.
Das Frühjahr kam, und es rührte sich nichts, so oft ich auch an der Erde kratzte und alle Gartengötter um Hilfe anflehte.
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