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Aus der Feder von Susanne Wiborg

Von Frust und Freude

Die Liebe zum Garten ist groß. 

Ich verliebe mich in Gärten, was ungefähr dasselbe ist, als verliebe man sich in alle drei zugleich. Denn ein Garten ist eine Geliebte, und Gärtnerarbeit ist eine Mischung sämtlicher Künste, und ich würde höchst erstaunt sein, wenn sie mich nicht früher oder später umbrächte. Eine angenehme Todesart, wage ich zu sagen, die in unserer Familie schon beinah erblich ist. Einer meiner Großväter starb an einer Iris stylosa. Sie verführte ihn, sich an einem Januarabend von seinem Krankenlager zu erheben, und lockte ihn mit ihren blauen Blüten, durch die Schneewehen zu wandern; ein paar Tage später raffte ihn eine Lungenentzündung dahin. Das Erlebnis war es wahrscheinlich wert.“

Beverley Nichols, den Schreiber der vorangegangenen Zeilen, muss man einfach lieben. Niemand sonst hat den Gärtnerwahnsinn so großartig schräg auf die Spitze geschrieben, und kaum je habe ich es ihm so sehr nachfühlen können wie im letzten Februar. Nicht, dass nun ich gleich am/im Garten gestorben wäre, aber der Tod kam unerfreulich nahe. Allerdings war es der Tod meiner gesamten Vorfrühlingsfreude, grausam gekillt von den gierigen Nagezähnen der Wühlmaus vom letzten Sommer. Dass ich das Ausmaß des Schadens ausgerechnet im Februar zu begreifen begann, machte alles noch schlimmer. Es ist eh der Jahrestiefpunkt für Grünabhängige, besonders, wenn wir nicht mal richtigen Winter bekommen, sondern in der Zwei-Grad-plus-Dauerregen-Spirale gefangen sind. So weit, so matschig, so normal in der norddeutschen Tiefebene, nur: Der Trost, auf den man in diesem Monat schon sachte hoffen darf, blieb diesmal aus. Das kleine Mistvieh hatte sich wochenlang mit vollen Backen durch meine jahrelang gehätschelten, vermehrten und alljährlich ergänzten Zwiebel- und Knollenpflanzenbestände gefuttert. Jetzt wäre es Zeit für die ersten gewesen: Frühlingsalpenveilchen, die unter dem alten Kirschbaum jedes Jahr üppiger blühten, und vor allem Schneeglöckchen, die nach schwierigen Anfängen hier endlich so gut gediehen, dass wir nicht nur dicht am erträumten weißen Teppich waren, sondern ich es auch gerade gewagt hatte, ein paar Gefüllte dazu zu kaufen. Früher gab es in den alten Bauerngärten rundum große Bestände davon, und auf die Rüschenröckchen-Rückkehr freute ich mich deshalb besonders. Alles weg. Die dicken Cyclamenknollen spurlos verschwunden, vom üppigen Schneeglöckchenbestand blieben nur vereinzelte, verstört wirkende Überlebende. Ich konnte ihr Elend nachfühlen, plagte ich mich doch nicht nur mit dem üblichen Februarfrust, sondern schlich durchs Revier wie ein selbstmitleidiger Fall von „Wenn Frauen zu sehr lieben – und plötzlich verlassen worden sind“. Bis auf einmal ein paar helle Flecke aus der allgemeinen Tristesse auftauchten. Ich war schneller durch den glitschigen Matsch als Großvater Nichols durch die silbernen Schneewehen, und da standen sie: drei klitzekleine Irisblüten von wirklich atemberaubender Schönheit. Dass ich die Zwiebeln im letzten Herbst in einen hohen Kübel gesteckt hatte, also außerhalb der Reichweite der gnadenlosen Nager, hatte ich komplett vergessen. Selten war Schusseligkeit derart selbstbelohnend, denn so gab es ein völlig unverhofftes Geschenk. Am ehesten erinnerten die Blüten an eine Kreuzung zwischen kostbarem Porzellan und schillernden Schmetterlingsflügeln: ein fein gezogenes blaues Netz – war das jetzt Azur oder Lichtblau? – auf seidigweißem Grund, durchtupft mit sanftem Gelb. Die Blätter schienen zu schillern, und etwas Zarteres, Exotischeres, Unpassenderes hätte man sich in diesem unwirtlichen Rahmen kaum vorstellen können.

Allerdings war es der Tod meiner gesamten Vorfrühlingsfreude, grausam gekillt von den Nagezähnen der Wühlmaus vom letzten Sommer.

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