Buntes Glück im Bauerngarten

Ein Tag ohne Garten ist für sie „fast nicht zum Aushalten“. Oft zieht es sie schon vor dem Frühstück hinaus, um kurz an den Rosen zu schnuppern oder um auf der Lieblingsbank sitzend dem vielstimmigen Vogelchor zu lauschen. „Genau genommen bin ich schon von Kindheit an eine Gärtnerin“, sagt Ulrike Reich lächelnd und erzählt, dass sie bereits als kleines Mädel ihr eigenes Beet besaß, in dem sie neben allerlei Gemüse auch die ersten Blumen zog. Damals sprangen auf der abschüssigen Obstwiese unterhalb des 200 Jahre alten Allgäuer Bauernhauses noch die Kälber herum – und außer Mutters Blumenbeet beim Hühnerstall gab es nur noch einen schlichten Gemüsegarten auf dem Hof oberhalb von Gestratz, der kleinsten Gemeinde im Landkreis Lindau. Doch vor rund 40 Jahren stand mit der Aufgabe der Landwirtschaft plötzlich viel freier Platz zur Verfügung, auf dem sie walten durfte, wie sie wollte.

Und wie sie wollte! Zunächst konzentrierte sie sich aufs Pflanzen von Bäumen und Sträuchern. Und so kamen zu einer prächtigen 200 Jahre alten Linde beim Hühnerstall, einer mächtigen Weide und den Obstbäumen auf der Wiese auch Hortensie, Flieder, Blutpflaume, Rotblättriger Holunder und andere hinzu. Mit einem Teich begann dann die Gestaltung des 2 500 Quadratmeter großen Wiesenstücks im Jahr 1986 so richtig. Inzwischen ist das kleine Gewässer längst wildromantisch eingewachsen, hat am Ufer einen gemütlichen Sitzplatz dazubekommen – und wurde von ihren kleinen Gartenhelfern zum Badeplatz erkoren.