Heftige Turbulenzen am Biomarkt

Bio ist ein deutlich regionalerer Markt als der mit konventionell erzeugten Produkten. Auch wenn bestimmte Mengen an Weizen aus dem Baltikum, Polen oder Südosteuropa kommen, das Gros der Waren stammt aus Deutschland. Laut der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) lagen die Getreideimporte 2019 bei rund 210.000 t und in diesem Jahr wird die Menge kaum wachsen. Bei dem aktuellen Preisgefüge dürfte besonders das Umstellungsgetreide aus dem Ausland nicht den Weg zu uns finden, da es sich besser konventionell vor Ort verkaufen lässt.

Bei durchschnittlichen Transportkosten aus dem Baltikum von 70 €/t und einem Preis für U-Weizen in den Niederlanden von 225 €/t rechnet sich das nicht. Die Marktverwerfung geht hier schon so weit, dass man konventionellen Futterweizen in die Niederlande mit 215 €/t handelt. Auch die deutschen Umsteller kommen hiermit nicht klar. Bei solch geringen Preisunterschieden ist es unattraktiv, durch die schwere Phase der Umstellung zu gehen. Andere Umstellungsprodukte wie U-Roggen, U-Gerste und U-Triticale haben es höchstens in den Futtertrog geschafft – im Markt ist die Ware nur schwer zu platzieren.