Das Thema sollten wir ernstnehmen

Dürren haben in der öffentlichen Wahrnehmung lange Zeit eine untergeordnete Rolle gespielt, obwohl einzelne Ereignisse wie im Sommer 2003 Schäden von 8.7 Mrd. € in Mittel- und Südeuropa hervorgerufen haben. Auf der Basis von Daten bis 2014 wurden bereits die durch Wasserlimitation hervorgerufenen, durchschnittlichen jährlichen landwirtschaftlichen Ertragseinbußen auf etwa 275 Mio. €/Jahr geschätzt. In das Bewusstsein der Öffentlichkeit sind Dürren aber erst im Jahr 2018 gedrungen. Davor verband man mit Dürre vor allem semiaride Regionen wie Steppengebiete mit wesentlich höheren Durchschnittstemperaturen. Das änderte sich mit den weitreichenden, multi-sektoralen Auswirkungen der extremen Trockenheit.

Neben der Land- und Forstwirtschaft waren die Energieerzeugung, die industrielle Produktion, die regionale Wasserversorgung, die Frachtschifffahrt und der Tourismus davon beeinträchtigt. Dürre als Phänomen wurde in der Bevölkerung vor allem durch persönliche Betroffenheit wahrgenommen, zum Beispiel aufgrund vertrockneter Rasenflächen und Trockenschäden an Kulturpflanzen im eigenen Garten oder auch der Blattfärbung der eigenen Bäume. Darüber hinaus haben Tankstellen ohne Treibstoff Anfang November 2018 für Schlagzeilen gesorgt. Als Folge stieg im gesamten Bundesgebiet der Treibstoffpreis pro Liter um knapp 10 Cent, der Heizölpreis erreichte ein Fünfjahreshoch.