Zweinutzungshühner

Aktuell werden in Deutschland ca. 30 bis 35 Mio. männliche Eintagsküken per Kohlendioxid getötet. Verwertet werden sie u. a. als Tierfutter in Zoos, Falknereien etc. In den vergangenen Jahren ist intensiv geforscht worden, das Geschlecht der Embryos schon im Ei festzustellen, um die männlichen Tiere nicht ausbrüten zu müssen. Inzwischen sind einige Verfahren im Test bzw. in der großmaßstablichen Erprobung.

Herausforderung dabei ist, die Geschlechtsbestimmung im Ei bereits vor dem 7. Bruttag sicher durchführen zu können. Denn ab 2024 soll auch die Tötung der männlichen Embryonen nach dem 7. Bruttag verboten sein.

Eine Alternative zur Geschlechtsbestimmung im Ei ist die Mast der männlichen Legehybriden-Küken („Bruderhähne“). Das Problem hierbei sind die sehr geringen Mastleistungen und die geringe „Ausbeute“ an Fleisch bei den Legehybriden. Dennoch sind in den vergangenen Jahren verschiedene Initiativen entstanden, die diese Bruderhahnmast umsetzen. Im Landkreis Emsland gibt es inzwischen über 1 Mio. Bruderhahn-Mastplätze – überwiegend werden dafür Masthähnchenställe genutzt. Die Produktion der Bruderhähne wird über höhere Eierpreise subventioniert, sonst wäre sie wirtschaftlich nicht darstellbar. Das Fleisch geht in die Verarbeitung oder die Tierfutterherstellung.