Zukunftssorgen auch bei Geflügelhaltern

An Baustellen mangelt es bei der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft nicht. Das wurde schon bei der Begrüßung von Friedrich-Otto Ripke zur diesjährigen Mitgliederversammlung des Landesverbandes NGW deutlich. Ripke ist NGW-Vorsitzender. Die Mitgliederversammlung konnte vergangene Woche wieder als Präsenzveranstaltung in Wildeshausen durchgeführt werden. Benannt wurden die Baustellen der Branche auch bei den Berichten aus den verschiedenen NGW-Arbeitskreisen. Die Arbeitskreise sind zentrale Organe des Verbandes. Ausstieg aus dem Kükentöten, Antibiotika-Reduzierung, Geflügelpest, TA Luft, Tierschutzplan Niedersachsen oder Borchert-Papier, das sind nur einige Themen, bei denen zum Teil dringender Diskussions- und Handlungsbedarf gesehen wird. 

Besonders bedeutsam für die Legehennenhalter ist das Verbot des Kükentötens in Deutschland ab 1. Januar 2022 bzw. das Töten von Hühnerembryonen nach dem 6. Bebrütungstag zwei Jahre später. Laut Ripke wird der Ausstieg aus dem Kükentöten teuer für die Eiererzeuger. Als sehr problematisch sieht er, dass es für die Geschlechtsbestimmung im Ei vor dem 6. Tag noch kein praxistaugliches Verfahren gibt. Deutlichen Zuwachs hat es infolge des kommenden Verbots bei der Bruderhahnmast gegeben. In Niedersachsen wurden hierfür vielfach Ställe aus der Hähnchen- oder Entenhaltung umgenutzt – mit Unterstützung des Verbandes konnten in einigen Landkreisen hierfür vereinfachte vorübergehende Genehmigungen erreicht werden.