Gülle, Mist und Co. werden wertvoller

Dass der Energieträger Gas deutlich teurer geworden ist, zeigt sich im Alltag bereits an vielen Stellen. Anbieter fallen aus infolge Marktabstinenz oder sogar infolge Konkurs. Auch im landwirtschaftlichen Bereich sind die Auswirkungen des Preisbooms beim Gas schon angekommen: Plötzlich scheint es keine synthetischen Stickstoffdünger mehr zu geben. Scheuen deren Produzenten das Risiko, zu aktuellen Energiepreisen zu produzieren?

Das träfe zu, wenn die Produzenten der energieintensiven N-Dünger keine Vorkontrakte für Gas hätten und es jetzt sehr teuer auf dem Spotmarkt einkaufen müssten. Das erscheint aber unplausibel. Denkbar ist, dass die Düngerprodzenten Vorkontrakte für Gas zu günstigen Preisen haben und jetzt einen neuen Markt, nämlich den Energiehandel, für sich entdecken. Warum sollten sie im harten Produktmarkt tätig werden, wenn sie ihre kontraktierten Energiemengen deutlich teurer weiterverkaufen können? Egal, die Ursachenforschung hilft den Ackerbauern nicht weiter. Das Problem, dass aktuell kaum N-Dünger zu bekommen ist, bzw. wenn doch, dann nur zu horrenden Preisen, wird dadurch nicht gelöst.