Schwerpunkte haben sich verschoben

Die Wintergetreidevermehrung hat sich in diesem Jahr um rund 4.500 ha auf vorläufig 93.598 ha verringert. Die Vermehrungsflächen von Sommergetreide mit vorläufig 18.135 ha bewegen sich in derselben Größenordnung wie in 2021. Die Vermehrung wurde eingeschränkt bei Hafer, ausgedehnt wurde sie bei Sommergerste.

Sommergerste als bedeutendste Getreideart umfasst mit 9.244 ha mehr als die Hälfte der Vermehrung im Sommerungsbereich. Die Fläche wurde gegenüber dem Vorjahr um 863 ha entsprechend 10,3 % ausgedehnt. Sie erreicht aber nicht die 10.000 ha wie in den Erntejahren 2018 und 2019. Stärkere Zunahmen sind in Sachsen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt zu verzeichnen. Hauptsorten im Jahr 2022 sind die drei Sorten Amidala (1.978 ha), Lexy (1.648 ha) und RGT Planet (1.312 ha). Allein auf diese drei Sorten entfallen 53,4 % der Vermehrungsfläche. Amidala und Lexy wurden im Vermehrungsumfang jeweils um mehr als die Hälfte ausgedehnt, während RGT Planet um rund 15 % in der Vermehrung vermindert wurde. An vierter Stelle folgt die Braugerste Leandra (740 ha), eine Sorte mit Eignung zur Herbstaussaat. Es folgen die Sorten Avalon mit einem Rückgang um 229 ha auf 713 ha und Prospect mit 589 ha. Insgesamt zugelassen sind derzeit 161 Sommergerstensorten, wovon aber nur 61 vermehrt werden.