Wolf: Ausnahmegenehmigung für Abschuss wird geprüft

„Die Situation im Landkreis Wittmund, wie in vielen anderen Regionen, spitzt sich mehr und mehr zu“, erklärte Lies. Man müsse als Staat Handlungsfähigkeit beweisen, also Tiere aus besonders auffälligen Rudeln gezielt abschießen. Der geltende rechtliche Rahmen sei da völlig ungeeignet. „Es geht an der Realität vorbei, wenn wir immer erst eingreifen dürfen, wenn es zu spät ist“, betonte Lies.

„Sollten sich bei den zuletzt genommenen Proben herausstellen, dass auch hier Wölfe für die Risse verantwortlich sind, müssen wir handeln.“ Aber die Möglichkeiten des Landes bewegten sich weiter im engen Rahmen des Bundesnaturschutzgesetzes. Daher mahnte Lies an, endlich entsprechende neue Regelungen zu schaffen: „Wir brauchen die Möglichkeit für ein regionales Bestandsmanagement.“ 

Lies betonte, dass man die Situation im Landkreis Wittmund genau beobachte. So wurde jüngst im Landkreis ein Kalb gerissen – hier steht das Ergebnis einer DNA-Probe noch aus. Des Weiteren kam es in der vergangenen Woche zu mehreren Rissen von Jungrindern im Landkreis Friesland – auch hier liegen die Ergebnisse noch nicht vor.

Neben Analyse der Schäden ist die Identifizierung der Verursacher und dessen Territorium, also wahrscheinlich dem Rudel „Friedeburg“, notwendig. Hierzu wurde das regionale Routinemonitoring intensiviert. „Da unsere Genehmigungen immer wieder beklagt werden, ist die sehr sorgfältige rechtliche Vorbereitung Voraussetzung für die Umsetzung der Ausnahme und die Tötung eines Wolfs“, sagte Lies.