KLIMAWANDEL

Waldzustand: Ernüchternd, aber nicht erstaunlich

01. Dezember 2022

Umweltmonitoring Die Ergebnisse der diesjährigen Waldzustandserhebungen (WZE) der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt sind keine Überraschung: „Hitze und Trockenheit des vergangenen Sommers haben unsere Wälder weiter geschädigt“, sagte die neue niedersächsische Forstministerin Miriam Staudte anlässlich der Veröffentlichung des Waldzustandsberichts für das laufende Jahr 2022. Die Krise sei nicht nur nicht überstanden, sondern habe sich noch weiter verschärft.

Verfasserinnen und Verfasser des alljährlich erscheinenden Berichts im Auftrag des niedersächsischen Ministeriums sind Mitarbeitende der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) mit Sitz in Göttingen. Der Veröffentlichung gehen monatelange Erhebungen – das sogenannte Umweltmonitoring – sowie deren Auswertung voraus.

Die wichtigsten Baumarten Eiche, Buche, Kiefer und Fichte werden dabei auf ihren Zustand untersucht und die Belastungen durch schädliche Stoffeinträge, Witterung und Klimawandel sowie durch forstschädliche Insekten und Pilze dokumentiert. Ausdruck für den Gesundheitszustand der Waldbäume sind die mittlere Kronenverlichtung, die Anteile starker Schäden und die Absterberaten.

Mit 22 Prozent bleibt die Kronenverlichtung auf einem hohen Niveau, das erstmals 2019 erreicht wurde. Der Anteil stark geschädigter Bäume liegt 2022 mit vier Prozent weiterhin mehr als doppelt so hoch wie im langjährigen Mittel. Die Absterberate ist gegenüber dem Vorjahr nochmals angestiegen auf 0,75 Prozent und liegt damit fast viermal so hoch wie der Mittelwert seit 1984 – insbesondere durch den hohen Anteil toter Fichten, deren Flächenanteile dadurch stark gesunken sind.

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