Viele Felder geprägt von gelber Farbe

Der Anbau der Winterkulturen gestaltet sich dieses Jahr im westlichen Niedersachsen schwierig. Beispielsweise brachten einige Landwirte vergangene Woche noch organische Düngemittel im Wintergetreide aus. Vorher war es nicht möglich, die Flächen zu befahren. Starke Regenfälle sättigten selbst die gut dränenden Sandböden und machten die Arbeiten auf dem Acker unmöglich. Die Folge sind teilweise erhebliche Strukturschäden durch Bodenschadverdichtung.

Ein Düngetermin in EC 32/34 im Getreide und im Knospenstadium des Raps ist für organische Dünger angesichts der im Vergleich zu Mineraldüngern langsameren Wirkung in der Regel suboptimal. Das bedeckte und kühle Wetter reduzierte aber immerhin die gasförmigen N-Verluste auf ein Minimum. Durch die späten Düngetermine gerieten einige Getreideflächen in eine N-Mangellage, die in Verbindung mit Staunässe in Teilen zu einem Ausdünnen der Bestände führte.

Auch die Zeitfenster für Pflegearbeiten sind wegen Wind und Regen rar gesät. Durch die länger währenden Niederschläge ab dem 23. April lagen in Weser-Ems sehr wahrscheinlich Infektionsbedingungen für Septoria auf ertragsrelevanten Blattetagen in Weizen vor. Für unbehandelte Bestände sind die Zeitfenster für Pflanzenschutzmaßnahmen innerhalb des Rahmens der kurativen Wirkung der Fungizide knapp bemessen. Nur sehr späte Bestände in EC 30/31 sind durch dieses Infektionsereignis nicht gefährdet gewesen.