Weniger Gerste, dafür mehr Roggen

Die Saatgut-Vermehrung von Wintergetreide in Niedersachsen beläuft sich in diesem Jahr auf 14.452 ha. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Abnahme um 807 ha bzw. 5,3 %. Damit wird so wenig Wintergetreide vermehrt wie seit 2012 nicht mehr. Der Flächenrückgang ist im Wesentlichen auf die Reduzierung bei Gerste und Triticale zurückzuführen. Auch Weizen wird weniger vermehrt. Bei Roggen dagegen ist die Vermehrung angestiegen.

Die Vermehrung von Wintergerste beträgt in diesem Jahr 3.133 ha und hat damit um 472 ha entsprechend 13,1 % abgenommen (Tab. 1). Insgesamt werden 43 Wintergerstensorten in Niedersachsen vermehrt; hinzu kommen etliche weitere Stämme und Erbkomponenten. Davon beträgt der Anteil der mehrzeiligen gegenüber den zweizeiligen Sorten an der Vermehrungsfläche 2.260 ha und entspricht damit 72,1 %; im Vorjahr waren es 2.552 ha bzw. 70,8 %. Zweizeilige Sorten werden im Umfang von 873 ha gegenüber 1.053 ha im Vorjahr vermehrt. Bedeutendste Sorte ist die 2022 neu aufgebaute mehrzeilige Sorte Julia mit 503 ha und damit um 323 ha gestiegener Vermehrungsfläche. Es folgt die bereits seit 2020 nennenswert vermehrte zweizeilige Sorte Bordeaux mit 438 ha und damit gegenüber dem Vorjahr einem Minus von 45 ha. Mit Abstand folgt die Sorte KWS Orbit mit 223 ha (- 82 ha). Hybrid-Sorten spielen bei Wintergerste weiterhin eine untergeordnete Rolle: drei Hybriden werden bei uns im Umfang von rund 135 ha vermehrt; hinzu kommt aber noch die Vermehrung von Erbkomponenten.