Erdäpfel: Nachfrageüberhang am Markt

Ein Vermarktungsvorsprung ist das Ergebnis. Die Landwirte stehen vor der ungewöhnlichen Situation, bei Frühkartoffeln einen Nachfrageüberhang vorzufinden. Ein länger anhaltender Bedarf in den Zufuhrgebieten und ein Wettbewerb mit den Verarbeitern kompensieren eine ruhige „Sommernachfrage“. Daran dürfte sich grundsätzlich nichts ändern.

Wie erwartet, passte die Erzeugergemeinschaft im Niedersachsen zum 1. Juli 2023 die Preise an, und zwar um 8,00 Euro/dt auf 75,00 Euro/dt. Einerseits scheint der Schritt recht groß, andererseits ist das Preisniveau immer noch sehr hoch. Im Südwesten bleiben die Preise allerdings noch eine weitere Woche bei 82,00 bzw. 84,00 Euro/dt stehen.

Der deutsche Markt muss in der ersten Juliwoche umfangreicher mit eigener Ware versorgt werden als sonst. Grund hierfür ist die in Bayern und einigen anderen Regionen vergleichsweise spätere Ernte der neuen Kartoffeln. In der zweiten Juliwoche geht es dem ursprünglichen Plan nach auch mit der Belieferung von Frittenherstellern aus dem Rheinland und aus Belgien los. Aufgrund von Verspätungen im Benelux-Raum wird dies dort sportlich werden. Doppelnutzungssorten aus Deutschland sind deshalb gefragt. Die Nachfrage wird letztlich weiter steigen. Es wird spannend, wie sich der Wettbewerb mit dem Abpacksektor auswirken wird.