Bleibt das Angebot an Eiern knapp?

Mit einem Selbstversorgungsgrad von 72 Prozent bleibt der deutsche Eiermarkt 2022 rechnerisch unterversorgt. Der Konsum reduzierte sich schätzungsweise um sechs Eier auf 232 Stück pro Bundesbürger, leicht unter dem Niveau von vor der Corona-Krise.

Der Anteil der Bio-Legehennenplätze stiegt zuletzt kontinuierlich an. 2021 wurden 13 Prozent der Plätze mit Biohaltung und 63 Prozent mit Bodenhaltung belegt. Die Legehennenhaltung war bislang von einem positiven Strukturwandel geprägt. Die Zahl der in Deutschland gehaltenen Legehennen in Betrieben mit mehr als 3.000 Hennenplätzen stieg 2021 auf rund 43,2 Mio. Stück. Zählt man nun noch Mobilstallhaltungen sowie Kleinerzeuger hinzu, kommt man auf rund 49,6 Mio. Legehennen.

Bei der Betrachtung der jüngsten Zahlen der Brütereistatistik gibt es jedoch Grund zur Annahme, dass dieser positive Trend unterbrochen wird und mit einem Rückgang der Zahlen zu rechnen ist. Die Marktinfo Eier & Geflügel (MEG) erwartet, dass die Zahl der Legehennen auf 35,3 Mio. und damit um rund 25 Prozent zurückgehen wird. Zu Beginn des Jahres 2023 könne der Abstand zum Vorjahr sogar bei knapp 33 Prozent liegen. Grund für diese Entwicklung ist eine „Multikrise“ in der sich die Eierproduktion befindet. Die Aviäre Influenza, durch deren Folgen das Angebot am Eiermarkt reduziert wird, ist dabei nur ein Grund.