Waldpolitik: Es wird gerettet, was zu retten ist

Die Bilder wirken immer noch verstörend. Doch scheinen sich Harz-Besucher mittlerweile an den Anblick von toten Bäumen soweit das Auge reicht, gewöhnt zu haben – Käferholz bis zum Horizont. Sie haben sich daran gewöhnt, dass der Wald stirbt. Aus den von Fichten ausgedunkelten Harztälern sind lichtdurchflutete Orte geworden. Einige Dörfer inmitten dieser Täler werden erstmals seit Jahrzehnten wieder von Sonnenstrahlen getroffen.

Die Forstwirtschaft musste einsehen, dass sie weitgehend machtlos ist bei dem, was in Norddeutschlands höchstem Mittelgebirge geschehen ist:

• die vermutlich schlimmste Borkenkäferplage seit Menschengedenken. Dennoch hat die Forstwirtschaft nicht resigniert, sondern versucht zu retten, was zu retten ist. Sie hat ihre Konzepte angepasst und umgestellt, um noch lebende Fichtenbestände zu retten und somit volkswirtschaftlich wertvolles Vermögen zu erhalten. Aber auch, um so die Verkehrssicherheit an Hunderten Kilometern Straßen, Wegen und Wanderpfaden zu gewährleisten, angesichts immer wieder umstürzender toter Bäume. Und natürlich wurde überlegt, wie denn der Umbau dieser angegriffenen oder zerstörten Wälder in stabile, dem Klima angepasste Zukunftswälder gelingen kann.