Vitamin-D-Einfluss auf die Fundamente

Lahmheiten bilden bei Sauen und wachsenden Schweinen ein ernstzunehmendes Gesundheits- und Tierwohlproblem. Neben infektiösen Ursachen werden häufig auch nichtinfektiöse Ursachen, wie eine gestörte Knochenmineralisierung, in Betracht gezogen.

Der seit einigen Jahren zunehmende Einsatz von nährstoffreduzierten Futtermitteln könnte bei einer unausgeglichenen Konfektionierung oder weiteren Belastungsfaktoren, wie Darmerkrankungen oder suboptimalen Haltungsbedingungen, das Risiko von Lahmheiten zusätzlich erhöhen.

Ein angemessener Vitamin-D-Status ist für die Aufrechterhaltung der Knochenmineralisierung, der Immunfunktion, der Muskelkraft und anderer physiologischer Prozesse notwendig.

Die häufigste, angewandte Strategie zur Verbesserung des Vitamin-D-Status ist die Nahrungsergänzung mit Vitamin D. In Europa kann Vitamin D₃ dem Futter von Schweinen als Zusatzstoff in Mengen von bis zu 2.000 I.E. / kg zugesetzt werden.

Der Vitamin-D-Metabolit 25-Hydroxycholecalciferol (25-OHD₃), der auch in der Europäischen Union als Futtermittelzusatzstoff für Geflügel und Schweine zugelassen ist, kann Vitamin D₃ teilweise oder vollständig ersetzen. Die direkte Zufuhr von 25-OHD₃ hat zwei wesentliche Vorteile:

• 25-OHD₃ wird mit einer höheren Rate absorbiert
• Es umgeht den Hydroxylierungsschritt in der Leber

Daher kann der Vitamin D-Status des Tieres, gemessen am 25-OHD₃-Serumspiegel, durch die direkte Supplementierung von 25-OHD₃ wirksamer erhöht werden als durch die Gabe von Vitamin D₃.