MARKTANALYSE

Preissprünge beim Raps zum Saisonstart

Nadja Pooch, AMI GmbH

11. Juli 2024

Nahezu ungebremst bewegten sich die Rapsnotierungen an der Pariser Börse zur Mitte der vorigen Woche aufwärts und näherte sich wieder der Linie von 500 Euro/t an. Im Fokus der Kursbewegung stand dabei insbesondere der Startschuss der Rapsernte in der EU. Dabei bestätigen die ersten Ertragsmeldungen die Sorge der Marktteilnehmer. Die anhaltenden Niederschläge in den vergangenen Monaten scheinen das Potenzial merklich limitiert zu haben. Auch in Kanada trüben Regenfälle aktuell die Aussicht auf die kommende Ernte.

Im Zuge dessen ging es auch auf Erzeugerstufe aufwärts. Partien der Ernte 2023 waren nur noch vereinzelt erhältlich. Hier wurden im Mittel 428,10 Euro /t verlangt, 11,60 Euro /t mehr als noch in der Woche zuvor. Deutlicher fiel indes die Korrektur für Partien der Ernte 2024 aus. So wurden hier im Schnitt aktuell 449,30 Euro /t gefordert, was einem Plus von 22 Euro/t entspricht. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangierten dabei zwischen 417 bis 467 Euro/t.

Die Preissteigerungen konnten die Abgabebereitschaft der Erzeuger vereinzelt beleben. Dabei beschränkt sich der Handel auf Partien der Ernte 2024. Regional wird jedoch weiterhin abgewartet, denn die Unsicherheit über die Erntemenge lähmt das Geschäft. Wer wollte, hat zumeist im Mai schon einen Teil der Ernte vertraglich gebunden. Sehr vereinzelt wurde bereits der erste Raps gedroschen. Die Erträge liegen zwischen 20 und 30 dt/ha. 2023 betrug der Durchschnittsertrag 36 dt/ha. Schädlingsbefall hat die Erntemenge 2024 dezimiert. Seit dem 7. Juli ruht die Ernte aufgrund von andauernden Regenfällen. Andernorts dürfte die aktuelle kühle Witterung den Erntestart verzögern.

Die Forderungen für Rapsöl gingen ebenfalls nach oben. So knackte Rapsöl zur Mitte der 27. KW mit aufgerufenen 1.020 Euro/t fob deutscher Mühle erneut die Marke von 1.000 Euro/t und kletterte damit an die Preisspitze der Pflanzenöle. In der Woche zuvor waren mit 960 Euro/t noch rund 60 Euro/t weniger im Gespräch.

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