Landwirt bei Bauerndemo überfahren: „Keine böse Absicht“

Die Verhandlung begann mit einem Geständnis des Angeklagten: Dass er die Trecker-Blockade mit seinem Auto durchbrochen habe, sei „keine böse Absicht“ gewesen und er betonte, dass er „nie das Ziel hatte, einen Menschen zu verletzen.“ Die Staatsanwaltschaft geht von versuchtem Totschlag aus.

Sein Verhalten begründete er damit, dass er nach einer Nachtschicht dringend nach Hause gewollt habe, um zu schlafen und sich dann um seine Ehefrau mit schwerer Behinderung zu kümmern. Von den Landwirten, die an verschiedenen Stellen seinen Weg blockierten sei er nicht ernst genommen worden und er habe Angst gehabt.

Auf der Bundesstraße 72 bei Friesoythe (Landkreis Cloppenburg) habe er dann erneut seine Situation erklärt, sei aber nicht zu den Demonstranten durchgedrungen. „Die Stimmung war aufgeheizt.“ Er habe versucht, mit seinem Auto zwischen zwei Traktoren durchzufahren und habe dabei die beiden Fahrzeuge touchiert. Den Landwirt habe er erst bemerkt, als dieser auf der Windschutzscheibe gelegen sei. „Mir tut es aufrichtig leid“, sagte der Angeklagte.