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Seit Beginn der neunziger Jahre wird in Mitteleuropa eine Zunahme des Auftretens des Eichenprozessionsspinners (EPS, wissenschaftlich Thaumetopoea processionea L.) beobachtet. Die Brennhaare der Raupen stellen eine große Gesundheitsgefahr für Menschen und Tiere dar. Außerdem besteht bei Massenvermehrungen mit wiederholtem Kahlfraß durch die Raupen die Gefahr, dass Eichen in der Folge absterben. In den vom EPS befallenen Eichenwaldgebieten steht die Forstwirtschaft vor großen Herausforderungen. Zur tagesaktuellen Abschätzung und Prognose der Gefahren durch den Eichenprozessionsspinner sowohl für die Eichenvitalität als auch für die Gesundheit von Mensch und Tier steht das Frühwarnsystem PHENTHAUproc ab sofort bundesweit zur Verfügung. Die Web-Anwendung liefert flächendeckend Informationen zum Eichenaustrieb und zur Entwicklung des Schädlings und unterstützt so das Monitoring für die Gefahrenabschätzung und die Planung von regulierenden Gegenmaßnahmen. Das kostenfreie System richtet sich vor allem an die Praxis in der Forstwirtschaft und Baumpflege, an Waldbesitzende, Behörden, Unternehmen, Freizeiteinrichtungen sowie an die allgemeine Öffentlichkeit, speziell auch an Erholungssuchende. Das Frühwarnsystem wurde von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) sowie der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) gemeinsam entwickelt und vom Deutschen Wetterdienst (DWD) gehostet.