Insektenbranche sucht neue Wege

Vergangene Woche fand in Cloppenburg der erste Insects Plus-Kongress statt. Im Fokus stand die Produktion und Verarbeitung von Insekten, allen voran die Larve der Schwarzen Soldatenfliege, die in der EU als Futtermittel zugelassen ist. Mehr als 350 Besucher aus über 30 Ländern waren angereist, um sich zu vernetzen und voneinander zu lernen. Vor allem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, aber auch Interessenten aus der Politik und der Industrie waren dafür angereist. Das Feedback der Besucher war laut Veranstalter durchweg sehr positiv.

So auch die Einschätzung von Dr. Moritz Gold von der ETH Zürich. Der Wissenschaftler ist neben seiner Forschungsarbeit auch für das Unternehmen Reploid tätig, das Insekten-Mastanlagen entwickelt und diese gemeinsam mit Landwirten betreibt. „Die Branche rund um die Insekten rückt näher zusammen“, sagte Gold. „Vor ein paar Jahren noch, wollte sich niemand in der Branche in die Karten gucken lassen. Aber inzwischen wissen wir, dass wir nur gemeinsam erfolgreich werden können.“

Im letzten Jahr kamen aus der Branche vermehrt negative Meldungen. So hatte die größte skandinavische Insektenfarm, die Enorm Biofactory aus Dänemark, kürzlich bekannt gegeben, in Schwierigkeiten zu stecken und sich restrukturieren zu müssen. Als Grund wurde auch eine zu geringe Nachfrage genannt. Es scheint, als sei der große Hype um die Insektenproduktion erst einmal vorbei.