Größeres Angebot am Düngermarkt

Der Preis für granulierten Harnstoff sank gegenüber dem Vormonat um sechs auf 467 Euro/t. Im Vergleich zu Mai 2024 ein Plus von 43 Euro/t. Bei Flüssigdüngern zeigten sich eine uneinheitliche Entwicklungen. Die Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung (AHL) lag im Mai bei 328 Euro/t – ein Rückgang von 11 Euro/t im Vergleich zum April und 46 Euro/t weniger als vor einem Jahr. Dagegen setzte sich der Preisanstieg bei Diammonphosphat fort: Mit durchschnittlich 708 Euro/t lagen die Forderungen vier Euro/t über dem Aprilwert. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ein Plus von 60 Euro/t. Auch bei Kali- und Mehrnährstoffdüngern setzte sich der Preisrückgang fort. Kornkali kostete im Mai 321 Euro/t, das sind fünf Euro/t weniger als im April und 22 Euro/t weniger als im Vorjahr. Der NPK-Dünger 15/15/15 lag mit 509 Euro/t um vier Euro/t unter dem Aprilniveau, aber 32 Euro/t über dem Preis des Vorjahresmonats.

Hauptursache für die Preisrückgänge ist ein größeres Angebot, insbesondere aus Osteuropa und Russland. Gleichzeitig belastet die anhaltende Trockenheit die Landwirtschaft erheblich. Die schwache Vegetationsentwicklung drückt entsprechend auf die Nachfrage nach Düngemitteln. Regional ist die dritte Stickstoffgabe noch nicht vollständig ausgebracht, doch insgesamt neigt sich die Düngesaison dem Ende zu. Ein Teil der Landwirte hat bereits mit der Vorratsbeschaffung für die kommende Saison begonnen. Viele hatten zuvor ihre Einkäufe zurückgestellt, um auf niedrigere Preise zu warten. Die Kombination aus niedrigen Getreidepreisen und hoher Unsicherheit sorgte lange Zeit für Kaufzurückhaltung.

Mit dem jüngsten Preisrückgang ist die Nachfrage spürbar gestiegen. Gleichzeitig bleibt das Angebot auf der Handelsstufe begrenzt. Viele Händler haben angesichts der volatilen Marktlage nur vorsichtig disponiert. Besonders bei Stickstoffdüngern ist die Versorgungslage angespannt. Hinzu kommen logistische Engpässe, etwa durch Niedrigwasser auf dem Rhein.