Ein guter Dialog braucht einfach Nähe

Was kostet der Blumenkohl? Warum ist das nicht alles Bio? Wo kommt der Käse her? Fragen wie diese gehören auf einem Bauernmarkt einfach dazu. Es gibt wohl kaum einen Ort, an dem Landwirte so gut mit ihren Kunden in Kontakt kommen können, wie auf einem Markt. „Marktgespräche“ hat dementsprechend der Niedersächsische Landfrauenverband Hannover (NLV) eine neue Gesprächsreihe genannt, die Landwirte mit Verbrauchern ins Gespräch bringen will. Nach dem Auftakt im April in Hildesheim ging es vergangene Woche auf dem Kohlmarkt in Braunschweig in die nächste Runde.

„Wir müssen miteinander in den Dialog kommen“, erläuterte Meike Schreiber, Vorsitzende der Landfrauen in Braunschweig die Intention der Veranstaltung, die die Landfrauen gemeinsam mit Kirchenvertretern auf die Beine gestellt haben. Derzeit würden die Erzeuger durchaus eine gewisse Diskrepanz verspüren nach dem Motto: „Das Land produziert, die Stadt konsumiert“. Daher wollen die Landfrauen wieder Nähe herstellen und Zusammenhänge in der Landwirtschaft erläutern.

Unter der Leitung von Berit Hartig von der LWK Niedersachsen stellten sich Vertreter der Landwirtschaft und der Kirche den Braunschweiger Marktbesuchern vor. Die Landwirte nutzten die Gelegenheit, um auf die hervorragende Qualität landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus der Region und aus Deutschland sowie auf die durchgängige Transparenz in der Produktion hinzuweisen. Und zwar unabhängig davon, ob Produkte aus konventioneller oder ökologischer Erzeugung stammen oder auf welchem Vertriebsweg sie zum Verbraucher gelangen würden. „Ich gehe gerne in den Kontakt mit meinen Kunden und spreche mit den Leuten“, sagte beispielsweise Landwirtin und Direktvermarkterin Linda Wolth aus Wittingen im Landkreis Gifhorn. Das läge aber nicht jedem Berufskollegen.