Ein uraltes Heidebauernhaus sorgt für tolle Walderlebnisse

Auf einer mehr als 370 Jahre alten Hofstelle wurde die Einrichtung im Rahmen der Weltausstellung Expo 2000 eröffnet. Dazu gab es umfangreiche Fördermittel. Seitdem hat sich das einstige Heidebauernhaus zu einem überregional geschätzten Treffpunkt für Umweltbildung und Naturerlebnis entwickelt – mit einem Fokus auf den Wald, die Heidebewirtschaftung, Klima und Artenvielfalt. Aktuell ist dort die Ausstellung „Kleine Tiere – große Baumeister“ zu sehen, in der es um die Arbeit der Ameisen geht. Tierpräparate zeigen außerdem Wildschwein, Hirsch, Wolf und Marder.

Das Thema Nachhaltigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche. Ausstellungen über die heimische Fauna und Flora, Erlebnistage, Exkursionen, Vortragsreihen und ein gemütliches Zusammensein am Lehmbackofen oder Herdfeuer runden das Programm ab. Draußen lockt ein 3,5 Kilometer langer Walderlebnispfad zum Selbsterkunden mit 18 Stationen, an denen spannende Aufgaben zu lösen sind. Anhand von Baumscheiben gilt es zum Beispiel, die Jahresringe zu zählen und so das Alter der Bäume festzustellen. Das Baumtelefon und die Klangstation laden zum Ausprobieren ein. Dabei erfahren die Besucher, dass Holz ein toller Resonanzkörper ist – deshalb sind auch viele Musikinstrumente daraus gebaut. Vom Hochsitz aus kann man dem Konzert der Vögel lauschen. Mit etwas Glück zeigt sich sogar ein Reh.

Das 1650 gebaute Bauernhaus grenzt an bis zu 20 Meter hohe mittelalterlichen Wanderdünen. Dort wächst heute der älteste urwaldartige Naturwald Niedersachsens. Nationale und internationale Gäste besuchen das Walderlebnis-Zentrum und den Sellhorner Wald, um aus der Geschichte der Waldzerstörung, der Übernutzung der Heide, von der Bedrohung der Heidebauernwirtschaft hin zur Wiederbewaldung und der naturnahen, klimastabilen Waldentwicklung zu lernen.