Blumenkästen für den Nabu

Die Landwirte sind sauer. Diffamierende Äußerungen über ihren Berufsstand sind zwar nicht selten, allerdings sorgte Bundesumweltministerin Svenja Schulze jetzt erneut für Ärger, als sie kürzlich den „Bericht zu Lage der Natur in Deutschland“ vorstellte. Darin warf Schulze der Landwirtschaft vor, allein schuld am Artenrückgang zu sein, kritisiert Land schafft Verbindung – Deutschland (LsV). Alle Versuche der Verbindung, Kontakt zum Bundesumweltministerium aufzunehmen, seien gescheitert.

Deshalb rollten die Trecker am vergangenen Donnerstag bundesweit wieder in die Städte: Ob Oldenburg, Osnabrück, Göttingen oder Hannover, Ziele ihrer Proteste in Niedersachsen waren der Naturschutzbund (Nabu), das Umweltministerium und die SPD-Zentralen. Mit dabei hatten die Landwirte Blumenkübel mit Pflanzen und Saatmischungen, um sie vor die Türen des Nabu, der Parteien und Ministerien zu stellen. Sie zeigen: Landwirtschaft ist vielfältig, aber können Nabu und Co. sich auch um Natur kümmern und für die Blumen sorgen?

In Hannover vor der SPD-Zentrale nahm Umweltminister Olaf Lies das Positionspapier der Landwirte entgegen und hörte sich die Lage der Landwirte an. „Es wird unsachgemäß berichtet und die Landwirte fühlen sich nicht ernst genommen“, erklärte Landwirt Arne Klages aus Sprockhof aus der Wedemark bei Hannover dem Umweltminister. Die Lage habe sich durch die Aussage von Bundesumweltministerin Schulze zugespitzt, sagte Klages. Deshalb fordert der LsV in seinem Parpier den sofortigen Rücktritt von Svenja Schulze und Jochen Flasbarth, Staatssekretär des Bundesumweltministeriums.

Beide waren während der Proteste wegen einer Sonder-Agrar- und Umweltministerkonferenz in Berlin und nicht im Bundesumweltministerium (BMU) in Bonn. Dort nahm jedoch Dr. Christiane Paulus, Abteilungsleiterin des BMU, die Kritik an der Ressortchefin von den Landwirten entgegen.