Isegrim in Städten

Folgen für die Wölfe

Kathrin Führes/Helena von Hardenberg

19. April 2021

Stadtwolf Mitte März zog ein Wolf durch die Lohner Innenstadt (Landkreis Vechta). Das Raubtier wurde von einem Passanten gefilmt, wie es am helllichten Tag über die Straße und an Menschen vorbeilief. Kurz zuvor nahm ein Taxifahrer ein Video auf, in dem ein vermeintlicher Wolf nachts durch das Uelzener Stadtgebiet strich. Welche Konsequenzen das Verhalten der Großräuber haben könnte, erklärte daraufhin das Niedersächsische Umweltministerium der NJ-Redaktion: Die Politik habe großes Verständnis für die Sorgen der Menschen. Es entspräche nicht der Normalität, wie man sie bislang kenne, dass ein Wolf durch Stadt oder Siedlungen läuft. „Es muss daher klar sein: Bei Gefahr in Verzug gelten auch für den zurecht durch das Bundesnaturschutzgesetz streng geschützten Wolf dieselben Regeln wie etwa bei Hundeübergriffen. Das heißt, kommen Wölfe den Menschen auf gefährliche Art und Weise zu nahe, gebietet es die Schutzpflicht – genau wie bei Hunden –, dass hier unverzüglich eingegriffen werden kann, beispielsweise durch die Polizei“, äußerte das Ministerium.

Es sei zu befürchten, dass sich durch die stetig wachsende Wolfspopulation in Niedersachsen die Sichtungen und Begegnungen in Zukunft häufen werden. Das Ministerium beobachte die Situation deshalb sehr genau. „Weist ein Wolf wiederholt und nachweisbar ein problematisches Verhalten auf, werden wir tätig und würden entsprechende Maßnahmen gemäß der Niedersächsischen Wolfsverordnung sorgsam prüfen und einleiten. Das heißt ggf. Vergrämen oder, wenn dies ohne Wirkung bliebe, auch die Entnahme“, so ein Sprecher des Umweltministeriums abschließend.

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