Präzedenzfall: Schaden durch Wildgänse ersetzt

Auf den Folgen bleiben er und andere niedersächsischen Bauern sitzen. Das wollte Schulte nicht weiter hinnehmen und klagte – mit Erfolg. Das Land Niedersachsen muss ihm 75.000 Euro zahlen. Durch den Futterverlust auf seinen Weiden musste Schulte Tierfutter zukaufen.

„Hier im Rheiderland fressen die Gänse täglich zwei Lkw-Ladungen Gras. Für mich hat das die Folge, dass ich für meinen Viehbestand alle sechs Wochen einen Lkw mit 30 Tonnen Mais als Futter kaufen muss“, sagt der Landwirt gegenüber dem NJ. Hinzu kommt noch der Wildschaden. Darüber hinaus muss er die Flächen wiederherstellen. Eine ganze Menge Arbeit für den Landwirt, muss er doch die Verkotungen beseitigen und entsorgen, die verdichteten Flächen aufbereiten und nachsäen. „Jährlich sind das etwa 30.000 bis 34.000 Euro Schaden.“ Eine Bejagung von Bläss- und Saatgänsen ist in Niedersachsen nicht erlaubt. „Das Land Niedersachsen muss sich überlegen, was in Zukunft gewünscht ist. Bleiben diese Gänse weiter unter Schutz, dann wird der Schadensersatz in ganz Niedersachsen jährlich im dreistelligen Millionenbereich sein“, meint Schulte.

Für den Landwirt ist klar: „Das ist ein Präzedenzfall. Jetzt steht jedem Landwirt Schadensersatz zu. Der Gänseschutz auf alleinige Kosten der Landwirte ist vorbei. Ab jetzt muss der Verursacher zahlen – so wie es sich gehört.“