Schnepfenstrich

Mehr als vier Jahrzehnte sind Vergangenheit geworden, da ich einst als Oberrealschüler im väterlichen Forsthaus weilte, um hier die Oster- ferien zu verleben. Es war April und der Frühling hatte in den Tälern und den unteren Lagen des böhmischen Riesengebirges bereits seinen Einzug gehalten, während die hochgelegenen Regionen noch im Banne des Nachwinters schmachteten. Schon am Tage nach meiner Heimkunft aus der fernen Kreisstadt erschien ich frühmorgens hinterwäldlerisch adjustiert am Frühstückstisch und nach reichlicher Morgenatzung konnte mich nichts mehr von der Erfüllung meiner Schulbankträume, einem von keinerlei Lehrpensum beschwerten Waldbummel, abhalten.

Während ich mir vom Waffenschrank eine Büchsflinte, mit der ich mich bereits sehr gut verstand, herausgriff, umtänzelte mich bereits „Hirschmann“, meines Vaters treuer Jagdkamerad, der aus Erfahrung genau wusste, dass auch ich ihn auf meinen seligen Streifen in Bergwald und Hain nicht als Begleiter missen möchte. Dieser war ein aus einer hannoveranischen Schweißhündin von einem schweren bayerischen Dachsbrackenrüden gezüchteter, als Universalhund geführter Bastard.