Dreiländereck
Jagen im Emsland
Es ist ein kalter Wintertag. Frost hat sich um das Gras gelegt, Hermann Hinken macht sich auf den Weg ins Revier. Doch vorher schaut er noch schnell bei den Jagdpächtern vorbei, sie haben gestern und vorgestern insgesamt sieben Rehe geschossen – eine gute Strecke. „Unser Rehwildbestand ist gut, nur das Niederwild bereitet uns gerade etwas Sorge.“ Hermann Hinken ist Mitjäger im 520 Hektar großen Revier in Bexten in der Samtgemeinde Salzbergen – dem kleinen Zipfel Niedersachsen, der sich zwischen NRW und den Niederlanden behauptet.
Die Gegend
Das Emsland
Das Emsland ist der flächengrößte Landkreis Niedersachsens und auch einer der größten Landkreise der Bundesrepublik. Es zieht sich von Salzbergen bis nach Papenburg, Lingen oder Meppen. Das Emsland ist geprägt von großen Moorflächen, Geestrücken und Wallhecken. Wallhecken entstammen einer von Menschen geschaffenen Kulturlandschaft. Sie wurden auf einem von Hand errichteten Erdwall angelegt und hielten das einst freilaufende Vieh von den Äckern der Dörfer fern. Das Emsland ist bekannt für seinen Menschenschlag, der sich überdurchschnittlich engagiert und auch gerne gesellig ist.
Mit der Grafschaft Bentheim in der Nachbarschaft, offiziell zum Emsland gehörend, bietet das Revier eine große Abwechselung: Durchflossen wird es von der Ems, Weideland und weite Sicht gehören ebenso dazu wie kleine Wäldchen und Senken mit Teichen. Ein perfektes Niederwildrevier – eigentlich. Es gibt viele Dickungen und Biotope, Haine und die berühmten Wallhecken, die einmalig in dieser Gegend sind. Doch sind die Hasenbestände gerade auf dem Tiefstand, die Myxomatose hat sich urplötzlich im Revier ausgebreitet. So sehr, dass die Gesellschaftsjagd in diesem Jahr ausgefallen ist, um die Niederwildbestände zu schonen.
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