Juwel am Harz

Die heutige, auch „Welfenschloss“ genannte, Anlage wurde ab 1510 als geschlossene Vierflügelanlage errichtet. Die ursprüngliche Burganlage aus dem 11. Jahrhundert fiel zuvor einem Brand zum Opfer. Zeitweilig als Residenz genutzt, wurde das Schloss bis ins 18. Jahrhundert von seinen Eigentümern bewohnt. Heute beherbergt der Gebäudekomplex ein Amtsgericht, ein kulturelles Zentrum und ein Museum, das den Hauptgrund eines „grünen“ Besuches darstellt. Seit 1985 befindet sich dieses im Stammhausflügel. 

In drei Abteilungen durchpirscht man die Ausstellungen zur Schloss- und Herrschaftsgeschichte, zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Region Herzberg und zu prägenden Handwerken. Neben der allgemeinen Metallverarbeitung zählt dazu auch die Gewehrproduktion aus der Herzberger Gewehrmanufaktur. Abschließend begeistern vielfältige Exponate zur Forst- und Jagdgeschichte. Leider ist die berühmte Herzberger Jagdtapete (bestehend aus mehreren großformatigen Ölgemälden mit Darstellung zur Falkenjagd), die Herzog Christian seiner Mutter Anna Eleonore zur Ausstattung ihres Witwensitzes schenkte, nur als Kopie zu betrachten. Nach Auflösung der Herzberger Hofhaltung 1708 wurde diese nach Hannover verbracht und befindet sich noch immer dort, heute im Herrenhausen-Museum.