Gefährliche Kanzeln

Jeder Jäger und jede Jägerin weiß, wie wichtig sichere und gut in Schuss gehaltene Reviereinrichtungen wie Hochstände, Ansitzleitern und dergleichen im eigenen Jagdrevier sind. Viel zu oft hört und liest man von Unfällen, die schwere Verletzungen verursachen oder sogar Leben kosten. In meiner langen Laufbahn als Waidmann sind mir einige solcher Unfälle untergekommen, ja, sind mir sogar auch selbst passiert.

Von zwei dieser Unfälle rund um jagdliche Ansitzeinrichtungen möchte ich hier berichten und vorführen, wie leicht man solche Unfälle verhindern kann. In unserem Revier in Niederösterreich hatten wir eine ca. fünf Meter hohe Ansitzkanzel, die von uns ansässigen Jägern als die „Blecherne“ bezeichnet wurde. Dieser Name hatte sich ergeben, weil da das Dach und die Seitenwände der Kanzel mit dünnen Blechplatten versehen waren und so den widrigen Witterungseinflüssen gut standhielten. Die „Blecherne“ wurde meist für die Jagd auf Schwarzwild genutzt, da etwa 50 Meter entfernt eine Kirrung angelegt war und diese auch sehr gerne angenommen wurde. Die Kanzel stand mitten in einem Mischwald mit Buchen, Eichen und Nadelhölzern und war daher von Natur aus für die Schwarzkittel besonders attraktiv.