Editorial
Wald im Wandel
Wer kennt dieses Gedicht nicht? Doch um den Wald ist es vielerorts nicht gut bestellt. Zumindest nicht um die Form des Waldes, wie wir sie kennen. Der Mensch muss lernen, dass sich in der Natur Dinge verändern. Wald wird es in Mitteleuropa immer geben. Die Frage ist vielmehr, wie der aussehen wird. Jahrzehntelang wurde der Wald primär als Forstwirtschaft mit sekundären Synergien wie Luft-, Wasser- und Erosionsschutz sowie Naherholungsaspekten verstanden. Diese Werteverteilung könnte sich in Zeiten des Klimawandels zugunsten der „weichen“ Nutzungsformen drehen. Weg von der Priorität Holzwirtschaft, hin zu Schutz von Wasser, Erde und Luft, zu Naherholung und Ökosystemschutz.
Der Wald war auch schon immer Rückzugsort von Wildtieren. Die Umbaumaßnahmen unserer Wälder heben dabei den Einfluss des Schalenwilds in das Feuer der Diskussion. Auch die Jagd bleibt nicht unbehelligt von Veränderungen, das muss uns klar sein. Was aber niemals diskutabel sein darf, ist, dass der Waldumbau rein zu Lasten des Wildes und Tierschutzes geht. Daher ist es zu begrüßen, dass selbst Forstbetriebe der Bayerischen Staatsforsten beginnen, sich über Wege Gedanken zu machen, wie Wald mit Wild funktionieren kann (S. 20 ff.). Denn im Hinblick auf Wildschadensabwehr hat das Prinzip „viel hilft viel“ seine Grenzen.
Waidmannsheil!
Martin Weber
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