Harte Eiche und weiches Kupfer

Wer kennt es nicht: Der ergiebige Mai oder die heiße Blattzeit waren aus Sicht des Bockjägers erfolgreich, doch im Frühjahr und Sommer ist trotz langer Tage die Zeit manchmal knapp. Schwupps landet das Haupt des Erntebocks in der Kühltruhe. Die Aussage „Aus den Augen, aus dem Sinn“ trifft dann doch häufiger zu, als man glaubt. Spätestens wenn im Herbst ein paar Pilze oder Beeren eingefroren werden, reckt sich das Gehörn aus den frostigen Tiefen.

Eine Trophäe in seinem Heim oder Büro aufzuhängen, hat erstmal nichts mit dem oft gescholtenen Trophäenkult zu tun. Eher sind es Erinnerungsstücke. Beim Betrachten ist man oft wieder in der spannenden Jagdsituation oder besinnt sich auf gemeinsames Jagen mit guten Freunden. Die Art, wie eine Trophäe präsentiert wird, hat sich über die Jahre verändert. Während im Kaiserreich oft nur die unmittelbare Schädelplatte um die Rosenstöcke herum auf ein aufwendiges Brettchen kam, wurde zunehmend mehr Schädel am Gehörn belassen. Inzwischen sieht man oft den kompletten Schädel inklusive Unterkiefer. Diese Art wirkt durch den großen, weiß leuchtenden Schädelknochen moderner. Nur wirklich platzsparend kann der komplette Schädel nicht an der Wand drapiert werden. Mit einem Gehörnständer wird der Bock jedoch zum ansprechenden „Einrichtungsgegenstand“. Ein wesentlicher Vorteil ist es, Schädel und Gehörn jederzeit von allen Seiten betrachten zu können.