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Ansitzgedanken

Jägerlatein

“Meine“ Ente fiel von Randschroten getroffen...

Von Caesars Schrift über den Gallischen Krieg, „De bello gallico“, mit der wir auf dem humanistischen Gymnasium „gequält“ wurden, ist mir der erste Satz noch in Erinnerung. Ihn könnte ich heute auch noch übersetzen, aber ansonsten bin ich, was Latein betrifft, mit diesem am Ende. Ich war als Abiturient schon ein begeisterter Jungjäger und die Worte meines, stets einen abgewetzten braunen Anzug und eine schlaff herunterhängende Fliege tragenden, blassen Lateinpaukers, der mich auf dem Kieker hatte, lösen eine eher schmerzhafte Erinnerung an meine Schulzeit aus. „Mangold, wieder eine Fünf! Ich denke im Jägerlatein sind Ihre Leistungen besser. Das büffeln Sie täglich. Aber, glauben Sie mir, damit werden Sie nicht durchs Leben kommen!“ Süffisant grinsend schob er mir dann meine, mit viel roter Tinte bemängelte und korrigierte Schulaufgabe hin. Ob er überhaupt wusste, was man unter Jägerlatein versteht, konnte ich nie ergründen. Sicher hatte er geglaubt, Jägerlatein sei die, mit vielen, speziellen Ausdrücken gespickte Fachsprache der Jäger und hat nicht erkannt, dass dieses spezielle Latein lediglich eine Metapher für übertrieben dargestellte oder erzählte Jagderlebnisse ist.

Diese Übertreibungen sind keine Lügen

In alten Dorfwirtshäusern findet man auf dem Stammtisch oft noch ein Täfelchen mit dem Hinweis „Hier sitzen nur Jäger, Angler und andere Lügner“. Dieses Selbstbekenntnis der fröhlichen Zecher gerne zu übertreiben, erheitert die übrigen Gäste und „entwaffnet“ zugleich den kritischen Jagdgegner. Aber Lügner? Nein, Lügner sind wir Jäger nicht. Jägerlatein mit einer Lüge gleichzusetzen ist nicht korrekt. Bewusst die Unwahrheit zu sagen, liegt uns Jägern fern und wir halten uns, außer vielleicht in bestimmten Situationen einmal eine Notlüge gebrauchend, an das achte Gebot. Ich habe mir oft Gedanken darüber gemacht, warum gerade wir Jäger, die wird doch beim Jagen von unserer Zielsicherheit so überzeugt sind, beim Erzählen gerne auch mal über das Ziel hinausschießen, wenn wir unserem Gegenüber den Glücksmoment schildern, der uns vergönnt war. Auch Sportler erfahren beim Aufstellen eines neuen Rekordes besondere Glücksmomente, die mit modernen Messgeräten auf Bruchteile von Millimeter oder Millisekunden genau festgehalten und dokumentiert werden. Diesen auch glücklichen Menschen bleibt beim Erzählen kein Spielraum für Übertreibungen, Beschönigungen und besonderes Ausschmücken des Erlebten. Uns Jägern stehen diese Spielräume zur Verfügung, die, je öfter wir anderen von unserem Erlebnis erzählen, im Unterbewussten immer mehr genutzt werden. Nicht selten fallen uns immer neue Details dazu ein, und so werden das erlebte Gewitter, der Schneesturm heftiger, die Schussentfernung immer ein paar Meter weiter und die erlegte Beute und Trophäe immer schwerer, je öfter wir uns an das Jagderlebnis erinnernd ins Schwärmen kommen. Diese Übertreibungen sind keine Lüge, denn wir glauben selbst, was wir da von uns geben. Ein Unrechtsbewusstsein keimt in uns zurecht da nicht auf. Ohne Hintergedanken übertreiben wir unbewusst, erleben dabei alles noch schöner und intensiver und gleiten von der reellen Welt in eine wunderbare, kleine Traumwelt und wir fühlen uns wohl dabei.

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