Bedeutung Der Scheibe

Scherzhaft wird die Rüsselscheibe der Sauen als „Steckdose“ bezeichnet. Sie ist als Tastorgan extrem wichtig und ermöglicht den Sauen, die Struktur des Untergrundes wahrzunehmen, Fraß aufzuspüren und zu identifizieren. Auf der Rüsselscheibe stehen hunderte sogenannte Zwergsinushaare, die bis zu 4 mm aus der Scheibe herausragen. Durch Abnutzung werden sie kürzer, bis sie schließlich durch neue Haare ersetzt werden. Auf dem oberen Rand der Rüsselscheibe und am anschließenden Nasenrücken findet man keine Haare, da diese Bereiche beim Brechen besonders beansprucht werden. Die Zwergsinushaare, auch Vibrissen genannt, sind Tasthaare. Der Haarbalg, aus dem das Haar hervorragt, ist von Nervenendigungen umgeben. Berühren die Haare einen Gegenstand, werden sie bewegt, was von den Nervenendigungen am Haarbalg registriert wird. Aus Richtung und Stärke der Auslenkung bekommt der Schwarzkittel einen sehr konkreten Eindruck von der Beschaffenheit der ertasteten Umgebung.

Auf der Rüsselscheibe gibt es so viele Tastrezeptoren wie auf beiden Händen eines Menschen. Die großen Nasenlöcher auf der Rüsselscheibe haben zur Bezeichnung Steckdose geführt. Neben der Tastfunktion können Schweine also auch ihren phänomenalen Geruchssinn nutzen, um einerseits Fraß aufzuspüren und feinste Gerüche aus der Umgebung aufzunehmen. Das ist zur Feindvermeidung wichtig und spielt auch bei der Kommunikation untereinander durch Düfte eine wichtige Rolle.