Küchenschüsse

Ich gehe auch deshalb zur Jagd, um Wildbret zu beschaffen. Der Autor empfiehlt unter anderem den Schuss auf die Blattschaufel, um das Stück an den Platz zu bannen. Das möchte jeder Jäger. Jedoch wird dadurch ein großer Teil des Blattes zu blutigem Hackfleisch mit Knochensplittern! Neben dem Verlust muss man beim Herrichten des Wildbrets viel Zeit aufwenden, um aus den Resten noch etwas Brauchbares für die Küche zu retten. Aber es geht auch anders. Wenn der Haltepunkt am oberen Ende des zweiten Drittels an der Hinterseite oder Mitte des Vorderlaufs getroffen wird, liegt das Stück auch im Knall und der „Vorderschinken“ ist unversehrt!

Natürlich darf man nicht höher abkommen. Bei einem Krellschuss ist das Stück meist nicht zu kriegen. Besonders in der Winterschwarte sind die aufgerichteten Federn zu berücksichtigen. Mit diesem Treffer wird mit Sicherheit die Wirbelsäule getroffen, die Kammer eröffnet und das Stück liegt am Anschuss. Bei zu hohem Abkommen wird ein 2. Schuss nötig. Beim Zerwirken müssen nur wenige Zentimeter vom Rücken entfernt werden.

Ich bin seit 47 Jahren Jäger und hatte damit in Jahren mit 30 Stücken und mehr Strecke sichere Erfolge. Die Ergebnisse wurden bei Verwendung von Teilmantelgeschossen 180 Grain (11,7 g) im Kaliber .30-06 bzw. .308 Winchester erzielt. Natürlich ist bei entsprechenden Bedingungen (z. B. mitten auf dem Stoppelfeld) ein „Küchenschuss“ am Ende des 1. Drittels in die Kammer zu erwägen, wobei nur ein Loch auf jeder Rippenseite entsteht und das Stück spätestens 120 Meter weiter liegt.