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Wir im Revier

Eine wirklich wilde Jagd

Da freut sich der Jäger: Drückjagdfrischling in perfekter Küchengröße.

Perfekter Stand: Links zwei starke Wechsel im Hang, dahinter eine Freifläche.

Die Drückjagd bei Jagdfreund Karsten ist eine, die einen festen Platz in meinem Terminkalender gefunden hat. Ich mag seine klaren Ansagen und seine Einstellung zu „Jagd und Wild“, vor allem was die Verwertung betrifft. Kein Wunder, denn der Thüringer ist ein vielfach ausgezeichneter Fleischermeister. Knochen und Schläuche sind lediglich Erinnerungen an schöne Jagdstunden.

Entsprechend großzügig ist er bei den Freigaben. Wer Freude daran hat, während der Jagd einen Trophäenträger zu erlegen, kündigt das bei ihm ganz einfach bei der Kontrolle des Jagdscheins und des Schießnachweises an. 50 Euro in den „Trophäen-Lotto-Topf“ und fertig. Hat der Jäger Weidmannsheil, sind noch einmal 40 Euro „Knopfgeld“ fällig.

Das Ganze hat sich nicht mein Jagdfreund ausgedacht, sondern ist auch in zahlreichen anderen Revieren in seiner Gegend gang und gäbe. Das Motto lautet: „Weg vom Trophäenkult!“ Wer Anlauf hat, soll seine Chance nutzen können. Eine gute Sache, die es auch finanziell nicht so gut gestellten Jägern ermöglicht, einen reifen Damhirsch oder Muffelwidder zu erlegen. Da ich Optimist bin, musste ich nicht lange überlegen und ließ den Fünfziger in den „Lotto-Topf“ wandern.

Kaiserstand am Muffelgraben

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