Luchse in Sachsen
Kistenluchse
Mitte März öffnete sich für „Nova“ die Transportkiste. Die dreijährige Luchsin aus dem Schweizer Jura sprang heraus und verschwand zügig in der Deckung eines Fichtenbestands im Westen des Erzgebirges, genauer im Forstbezirk Eibenstock. Kurze Zeit später ging für „Juno“ das Gitter der zweiten Kiste hoch. Der aus dem Wildkatzendorf Hützscheroda in Thüringen stammende Kuder verließ sie allerdings nur zögerlich, bevor er ebenfalls im Wald verschwand. Das Aussetzen der beiden Großkatzen war der Auftakt des groß angelegten Luchs-Projekts in Sachsen.
Neue Gene aus der Schweiz
Das Projekt „RELynx Sachsen“ sieht vor, 20 Großkatzen bis 2027 im Erzgebirge und Elbsandsteingebirge auszuwildern. Bei den Tieren handelt es sich um Wildfänge aus der Schweiz und Gehegeluchse. Vorgesehen ist, Kätzinnen und Kuder im Geschlechterverhältnis von 60 zu 40 Prozent anzusiedeln. Die importierten Großkatzen kämen vor ihrer Reise in Quarantäne, erklärt Projektkoordinatorin Catriona Blum-Rérat vom Senckenberg-Institut in Görlitz. Nach ihren Worten werden keine kranken und genetisch verwandten Tiere ausgewildert und auch keine, die ein Nutztier gerissen haben. Zudem erhielten die beiden Pinselohren GPS-Sender. Die erfassen ihren Aufenthaltsort sechs Mal innerhalb von 24 Stunden. Sollte ein Tier verunglücken und sich nicht mehr bewegen, senden sie ein Mortalitätssignal, sodass die Suche nach ihm aufgenommen werden kann.
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