Jagd mit allen Mitteln

Heute zu den Singvögeln gehörend und mit Schonzeiten ausgestattet, zählten in der DDR fast alle Rabenvogelarten zu den jagbaren Vögeln. Denn der Wert eines Tieres wurde überwiegend an der Möglichkeit bemessen, es zu verspeisen oder taxiert, wie viel Schaden es verursacht.

In der DDR betrachtete man die Bejagung der Krähenvögel als Ausgleich für im Vorfeld begangene Fehler, wie z. B. die sehr starke Bejagung der Greifvögel, die wiederum einen Großteil ihrer Nahrung aus dem Bestand der Krähenvögel entnahmen und somit zu einem Gleichgewicht beitrugen. Das Hauptaugenmerk wurde sodann auf die Bejagung der Raben- und Nebelkrähe, der Elster und des Eichelhähers gelegt.

Hatte der Kolkrabe 1987 noch eine Jagdzeit vom 1. August bis zum 31. Januar, konnten Raben- und Nebelkrähen, Elstern und Eichelhäher ganzjährig bejagt werden. Die Saatkrähe genoss in den Brutkolonien Schutz und durfte nicht bejagt werden. Ebenso stand auch die Dohle unter Schutz und durfte nur in Ausnahmefällen mit Abstimmung der Naturschutzbehörde bejagt werden. Um die Jagd auf Krähenvögel für den Jäger interessant zu machen, wurden sogar Abschussprämien gezahlt.

In den ersten Jahren waren es 50 Pfennig pro Vogel, später 4 Mark pro Ständerpaar! Im Ausbildungsprogramm der GST zur „Bekämpfung der Krähen und Elstern“ wurden verschiedene Methoden der Bejagung empfohlen.