Landwirte in der Pflicht!

Vielerorts klappt die Verständigung zwischen Landwirten und Jägern gut bis sehr gut. Vielerorts aber auch nicht. Anrufe kurz vor 5 Uhr morgens mit der Aussage: „Wir mähen jetzt,“ sind noch das kleinere Übel. Wenn schon Landwirte nicht wissen, wo sie am nächsten Tag mähen, wie soll es dann der Jäger wissen? Der „normale“ Jäger ist auch berufstätig, steht unter Zeitdruck und braucht einfach 1-2 Tage Vorlauf, um Drohnen und Hilfskräfte zu organisieren.

Zumal die Maßnahmen zeitnah vor der Mahd erfolgen müssen, damit sie auch wirksam sind. Wenn es jetzt schon mit der rechtzeitigen Kommunikation nicht klappt, wie soll es dann erst funktionieren, wenn die Verantwortung nicht mehr bei den Bewirtschaftern, Landeigentümern und damit Verursachern liegt? Die Verantwortung für Tier- und Artenschutz macht nicht vor den Mähwerken von Landwirten halt, denen es offenbar nicht zuzumuten ist, rechtzeitig zum Telefon zu greifen und den Pacht zahlenden, Wildschaden zahlenden, gesetzlich genauso geknebelten Jäger über die Mahd zu informieren.

Es ist traurig genug, dass erst Gerichte bemüht werden mussten, um ganz hart Gesottene mit Nachdruck auf die eigene Verantwortung hinzuweisen. Insofern gehen die Ausführungen von Herrn Göggerle völlig an der Realität in den Revieren und den Möglichkeiten der Jäger vorbei. Erhard Stuhl, 63607 Wächtersbach