Wer anbietet, muss auch leisten!

Text: Hans Schaller

13. April 2021

Im Vergabewesen der öffentlichen Hand bestehen für die Abgabe und Annahme von Angeboten – anders als im privaten Bereich - strenge Regeln. So sind Angebote nicht „unverbindlich“, sondern für alle Beteiligten “verbindlich“ abzugeben. Werden vom Unternehmer Hinweise wie „Angebot freibleibend“ oder „Preise freibleibend“ in die Angebotsabgabe einbezogen, sind diese Angebote zwingend vom Verfahren auszuschließen. Im Gegenzug erhält der Unternehmer bei Erfüllung aller Bedingungen, wenn er der wirtschaftlichste Bieter ist und keine Ausschlussgründe vorliegen, den Zuschlag zum angebotenen Preis.

Schneller Überblick

Bei Vergaben der öffentlichen Hand gibt der Unternehmer ein verbindliches Angebot ab
Wird sein Angebot fristgerecht angenommen, muss er die angebotene Leistung zum angebotenen Preis erbringen
Tut er dies nicht, besteht die Gefahr des Schadensersatzes und Ausschlusses von weiteren öffentlichen Aufträgen
Vor der Abgabe eines Angebots ist deshalb zu prüfen, ob die Leistungsbeschreibung zur Kalkulation wirtschaftlicher Preise geeignet ist

Ein Unternehmer, der in einem Verfahren der öffentlichen Hand ein Angebot abgibt, muss davon ausgehen, dass er die angebotenen Leistungen erbringen muss, wenn er sich nicht schadensersatzpflichtig machen will. Nur ausnahmsweise, wenn der Auftraggeber dies ausdrücklich so vorgibt, in der Regel zur Markterkundung, werden nur „unverbindliche Angebote“ oder Preisvorstellungen abgefragt.

Vom Angebot zum Zuschlag

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