Kohlenstoff-ETs: Bewährte Tafeln, neue Einsichten – praxisnah

Text: Marlen Brinkord, Peter Elsasser, Björn Seintsch

15. Januar 2025

Die Abschätzung des potenziellen Kohlenstoffspeichers von Waldbeständen und seiner Veränderung stellt Praktiker oft vor Herausforderungen. Um eine forstliche Praxishilfe bereitzustellen, wurden die etablierten Ertragstafeln (ETs) für Fichte, Buche, Kiefer, Eiche und Douglasie um die Einheit Kohlendioxid (CO2) ergänzt. Diese „Kohlenstoff-ETs“ ermöglichen es nun, die Kohlenstoffvorräte und ihre Veränderungen in den Beständen des Wirtschaftswaldes in ihrer zeitlichen Entwicklung direkt in Tonnen CO2 pro Hektar abzulesen. In diesem Beitrag sollen die Berechnungsschritte der „Kohlenstoff-ETs“ skizziert werden.

Schneller Überblick

Die in der Forstpraxis etablierten Ertragstafeln wurden um die Einheit CO₂ erweitert
Die Kohlenstoff-ETs wurden gemäß der Methodik des Nationalen Inventarberichts zum Deutschen Treibhausgasinventar berechnet
Sie ermöglichen eine Einschätzung der Klimaschutzwirkung von Beständen des Wirtschaftswaldes, inklusive junger Bestandesphasen

Wälder spielen weltweit eine wichtige Rolle beim Klimaschutz durch die Aufnahme und Speicherung von CO₂. Auch in Deutschland sind etliche klimapolitische Initiativen darauf gerichtet, das Potenzial der Wälder für den Klimaschutz zu nutzen. Es ist jedoch umstritten, mit welchen Klimaschutzmaßnahmen im Wald dies am besten erreicht werden kann. Wichtige Fragen sind bspw., welche Baumarten oder Baumartenkombinationen am effektivsten sind, wie sich waldbauliche Maßnahmen zur Steuerung des Waldwachstums auf die Klimabilanz auswirken und wie sich diese Wirkung im Zeitverlauf ändert. In dieser Situation können um die Einheit CO₂ erweiterte ETs eine wertvolle Orientierung für die Bestandesentwicklung im Wirtschaftswald bieten.

Ertragstafeln als Datengrundlage

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