Kraftfutter verdrängt Grobfutter

Dr. Manfred Hoffmann

29. Juli 2020

In Roboterbetrieben ist oft nur eine Teilmischration am Trog möglich. Dabei muss der Spagat zwischen ausreichenden Besuchen und genügend Strukturaufnahme gelöst werden.

Mit dem Einzug von automatischen Melksystemen (AMS, Melkroboter) in den Stall hat sich auch die Fütterung verändert. Bei allen bekannten Robotern lockt man die Tiere mit Kraftfutter in den Automaten. Auf diese Weise sollen die angestrebten 2,8 bis 3,2 Melkbesuche pro Tag erreicht werden.

Daher kann man mit einem Melkroboter keine Gesamtmischration (TMR) füttern. Stattdessen nutzt man eine Teilmischration (tTMR) auf dem Futtertisch als Grundration und zusätzlich die Kraftfuttergabe (Milchleistungsfutter) im Automaten. Das hat Vor- und Nachteile. Der Vorteil: Das Kraftfutter kann mittels Transponder nach Laktationsstadium und Milchleistung tierindividuell verabreicht werden. Nachteilig ist, dass die hohen Mengen separat gefütterten Kraftfutters die Aufnahme der Teilmischration mindert (Verdrängungswert).

Auf den Punkt

Mit einem automatischen Melksystem kommt in der Regel eine Teilmischration zum Einsatz.
Je höher die Kraftfutteranteile im Roboter sind, desto mehr Grundfutter wird am Trog verdrängt.
Damit sinkt der Anteil an Struktur in der Ration, was Stoffwechselprobleme zur Folge haben kann.

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